Vier Tage durch den Thüringer Wald

Eine Wanderung durch den Thüringer Wald – in den letzten vier Tagen hat sich uns der Naturpark Thüringer Wald immer wieder überraschend abwechselnd präsentiert.

Wartburg und Drachenschlucht

Unser Abenteuer beginnt mit einer zweistündigen Zugreise nach Eisenach. Eine geschlagene Stunde verbringen wir bei einem Zwischenhalt auf dem leergefegten Spielplatz in irgendeinem Kaff, dem die Geschichte per Zufall einen Bahnhof zugewiesen hat. Frühstück bei 9 Grad im Freien. Schlotterbeck-Modus.

Eisenach sieht man an, dass es eine große Vergangenheit hat. Wunderschöne Architektur, teils aus der Gründerzeit, ein bisschen erinnert uns das an Karlsbad.

Wir schwitzen uns steil bergauf zur jener Burg hoch, in der neben Schiller und Goethe auch ein gewisser Junker Jörg genächtigt hat – die Wartburg:

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Nach einer schlecht gefüllten Tasse Darjeeling zu einem Schließlich-müssen-wir-das-alles-hier-erstmal-raufbringen-Preis finden wir den richtigen Abstieg und verlassen das Weltkulturerbe auf steilen Serpentinen in Richtung Drachenschlucht. Eine absolut faszinierende Schlucht, die begehbar ist. Da es Sonntag ist, geht es in der Drachenschlucht zou wäi am Blärrer. Teils schieben sich die Wandersleut durch die Schlucht, was unsere Begeisterung über die Begehung nicht mindern kann. Wow – was für ein Naturschauspiel!

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Nach der Schlucht geht es ziemlich steil bergauf. Viel Wald für einen Tag. Wir erreichen am Nachmittag Ruhla.

Fernsehen auf dem Rennsteig

Die Fernsichten des berühmten Höhenwegs Rennsteig sind das Highlight des 2. Tages. Es ist diesig und feucht, ein schwacher Wind beißt sich durch diesen kühlen September-Montag. Der Tag wird ein sehr abwechslungsreicher Genuss. Neblige Fernblicke, einfache Landschaften mit klaren Strukturen, einzelne Begegnungen mit anderen Wanderern.

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Blick vom Granitfelsbrocken Glöckner (692 m NN) in das Grün des Thüringer Waldes:

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Trotz (oder gerade wegen?) des frühherbstlichen Wetters: Die Aussichten sind phantastisch!

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Der Thüringer Wald ist im Wandel, der Borkenkäfer macht ihm zu schaffen. Immer wieder sieht man geschlagene Bäume, ganze Flächen sind freigelegt, oft nehmen Birken später ihren Platz ein. Doch auch der gezielte „Waldumbau“ durch Menschenhand hin zu resistenteren Arten ist im Gange.

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Wir übernachten in Brotterode, ein ziemlich trauriger Ort, dem man den Niedergang der letzten Jahrzehnte ansieht. Viele geschlossene, leerstehende Geschäfte, kaum Menschen auf den Straßen, ein paar Jugendliche sitzen vor dem Edeka.

Allein im Thüringer Wald

Dritter Tag, es bleibt kühl und feucht. Schwerer Nebel sinkt auf die Brotteroder Inselbergschanze:

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Ruhe.

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Blick in die Auwallenburg-Schlucht. Seit dem Besuch der Drachenschlucht am ersten Tag sind wir allerdings etwas schluchtenverwöhnt, da kann uns dieses Schlüchtchen nicht aus dem Wandersschuhwerk blasen:

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Wir springen nicht und durchqueren den Thüringer Wald Richtung Schmalkalden. Über weite Strecken keine Menschensele zu sehen. Wir übernachten westlich von Schmalkalden.

Schmalkalden

Zum Abschluss unserer Tour verbringen wir einen guten Teil des vierten Tages in Schmalkalden. Hier scheint die Welt noch ein bisschen mehr in Ordnung zu sein, Mittwoch ist Markttag, es herrscht ein emsiges Treiben, na gut, im Gegensatz zu Ruhla und Brotterode ist das Wetter spätsommerlich schön.

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Bei Sonnenschein sitzen wir im Eiscafe am Alten Markt und beobachten die Menschen. Ein Spaziergang durch die Gassen von Schmalkalden. Heimfahrt mit der Bahn.