Wo soll dieser sympathische Knuffel-Sonntag noch hinführen, wenn er schon mit einem miserablen Wortspiel (Links,2,3,4!) beginnt?
Hört, hört! Bettina erzählt wieder mal einen blutrünstigen Schwank aus ihrem sagenumwobenen Thriller-Leben, diesmal geht es um ihren Bruder:
(…) sagt meine Mutter plötzlich. „Du musstest doch damals immer die amputierten Arme und Beine entsorgen.“
(Die Mama von Bettina)
Kreisch! Wenn Sie wissen wollen, wie’s weitergeht (es ist echt spannend!), klicken Sie Mein Sohn, der Halbgott.
Was ging an Weihnachten? Die Bundesregierung sprach jedenfalls „Klartext“. Wortwörtlich und leichtverständlich erklärt sie es uns in einem einzigen Satz, hier genüsslich zitiert. Die Hervorhebung durch Fettdruck erfolgte durch mich.
In Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Infektionsgeschehen werden die Länder vom 24. Dezember bis zum 26. Dezember 2020 -als Ausnahme von den sonst geltenden Kontaktbeschränkungen- während dieser Zeit Treffen mit 4 über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis, also Ehegatten, Lebenspartnern und Partnern einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft sowie Verwandten in gerader Linie, Geschwistern, Geschwisterkindern und deren jeweiligen Haushaltsangehörigen zulassen, auch wenn dies mehr als zwei Hausstände oder 5 Personen über 14 Jahren bedeutet.
(Beschluss der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 13. Dezember 2020)
Bitte beachten Sie: Die deutsche Sprache erlaubt es, eine Sinneinheit wie z.B. „etwas zulassen werden“ derart auseinanderzusezieren, dass man dazwischen beliebig viel Info dazwischen quetschen kann (wie z.B. „Der Zauberberg“ von Tommy Mann). Umständlicher geht’s kaum.
Und schon wird losgeimpft. Vor zwei Wochen waren wir alle noch Stinos(*). Jetzt gibt es zwei Klassen: Geimpfte und Ungeimpfte. Wie erwartet wurde uns pünktlich zu Weihnachten die erste Impfung präsentiert.
So unerwartet. Ooooch, kucken Sie mal. 101 Jahre! So alt. Und an Weihnachten auch noch. Hach, wie emotional! *Lautsprecherdurchsage:* Der Spindoktor bitte zum Verschleierungsseminar! Der Spindoktor bitte!!
Alle 10 Sekunden wird im TV eine Spritze in den Arm gerammt. Schon 36.856 geimpft. Jetzt schon 47.432. Und heute 87.442. Könnten wir für jede gezeigte Arm-Stechung den GEZ-Öffis nen Euro abziehen, bliebe uns der systemüberflüssige Millionärshaxenfußball für die nächsten zehn Jahre erspart.
Pharmazeutische Firmen drängen darauf, die Genehmigungsverfahren in Europa zu beschleunigen. Es gab Zeiten, da wurde nicht lang rumgenehmigt. 1945 stand der Wissenschaftler Claus Schilling vor Gericht …
(…) der in seiner Versuchsstation im KZ Dachau Tausende Häftlinge absichtlich mit Malaria infizierte, um einen Impfstoff zu entwickeln. (…) Er fleht auf Englisch und mit Tränen in den Augen den Gerichtshof an, durch einen „gerechten Richterspruch“ der Forschung zum Siege zu verhelfen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung: Die vergessenen Prozesse
1946 wird Schilling im Landsberger Kriegsverbrechergefängnis gehängt.
Zurück ins Jahr 2020: Die Pandemie trifft viele hart. Jetzt wird sogar schon zu Spenden für Inselbesitzer Jörg Pilawa aufgerufen. Liebe Krankenpfleger: Spenden Sie reichlich, aber bitte nicht Applaus. Denn Applaus zahlt keine Miete.
Die allseits als FrauenrechtlerIn geschätzte Nürnberger Historikerin Nadja Bennewitz möchte, dass mehr Straßennamen in Nürnberg nach Frauen benannt werden. Bennewitz:
Das Straßenbild und auch die Denkmäler seien extrem männlich und weißhäutig, „also in geschlechtlicher und ethnischer Hinsicht sehr einseitig
Nadja Bennewitz
Die Stadt hat kürzlich auch reagiert – von fünf neuen Straßennamen wurden 2020 zwei nach Frauen benannt:
Dabei handelt es sich um zwei Schwimmerinnen: die Eva-Mötch-Straße und die Maria-Haas-Straße in Langwasser.
Nie gehört? Ich auch nicht. Über 40 Kommentare zeigen, wie umstritten dieses Thema ist.
Noch so ein Dauerbrenner in der Diskussion ist die stereotype Darstellung von Afrikanern im historischen Kontext. So findet man z.B. im Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher solch eine typische Darstellung. In Wer ist der Typ im Tucherwappen? liefert das Nürnberger Museenblog eine Fülle an historischen Hintergrundinformationen über den Heiligen Mauritius. Und warum er im Tucherwappen ist. Oder warum viele Apotheken (in Deutschland bis heute ca. 100) Mohren-Apotheken heißen:
Im Mittelalter kam die führende Heilkunde aus dem islamischen Kulturbereich, dem Maurenreich, nach Europa. Zudem galt Mauritius als Nothelfer für kranke Kinder und wurde auch bei Gicht, Ohrleiden und Krampanfällen angerufen.
Das alles ist unaufgeregt und sachlich präsentiert. Und historisch nachvollziehbar. Doch wie damit heute umgehen?
Es steht außer Frage, dass die Bezeichnung „Mohr“ im heutigen Alltag kaum in seinem ursprünglichen historischen Kontext, sondern als rassistisch-diskriminierender Ausdruck benutzt und verstanden wird und aus diesem Grund nicht tragbar ist. Umso wichtiger ist es, diese Bezeichnungen nicht fortzuführen, sondern ausschließlich in einem historischen Zusammenhang mit Anführungsstrichen zu verwenden, dabei zu erklären, kritisch zu kommentieren und einzuordnen.
Wenn Du zurück zu einem Haus kommst, in dem Du …
als Kind und Pubertant von 1976 bis 1987 gewohnt
…hast, dann wird’s sentimental. Tolles Haus und lesenswerte Story: Fliegende Bretter: Sentimental journey.
Das Blogjahr war kurz, gerade mal über zwei Monate lang. Hier sind die drei beliebtesten Artikel 2020:
- Wenn Dich Dein Supermarkt ankumpelt
- 10 bescheuert geparkte Escooter (10 weitere sind bereits im Kasten)
- 10 Schlagzeilen, kurz kommentiert (3)
Und hier die 3 Artikel, für die sich kaum eine Sau interessiert hat:
- Im Stasi-Bunker von Frauenwald (come on, so schöne Bilder!)
- Szenestadt Nürnberg (come on, hochwertige Selbstveräppelung!)
- Hare Krishna, Panorama (Unterstes Niveau. Klicken = Zeitverschwendung)
(*) Stino = Stinknormale(r)