Als Touristenhochburg ist die Innenstadt von Nürnberg fast das ganze Jahr mit Menschen vollgestopft. Sie wuseln wild durcheinander und rempeln sich gegenseitig an. Ruhig wird es eigentlich erst nach dem 6. Januar. Da ebbt die Welle an Fernreisenden ab.
Nürnberg ist aber auch ein Magnet für das ländlich geprägte Umland. Und da dieser Tage mal wieder die Bahn streikt, war das Zentrum heute fast menschenleer. Der Hauptmarkt – verwaist:
Das hatte heute schon was von Corona – hier ein Bild vom Hauptmarkt im März 2020:
Was mir immer wieder auffällt: Je mehr Menschen auf engem Raum sind, desto schneller bewegen sie sich. Da ist es ganz gleich, ob man es eilig hat oder eigentlich nicht. Je voller die Stadt, desto mehr gleicht sie einem vollgestopften Rattenkäfig. Der Stresslevel nimmt zu.
Platz ist eine Ressource. Wenn es eng wird, rasen alle nur noch durch die Gegend. Offenbar gibt es ein Gesetz, nachdem das Manko an eigenem Revier den Affen Mensch dazu verleitet, doppelt soviele Kleinstreviere durch erhöhtes Tempo zu kompensieren. Tempo, Tempo! Dann stimmt die Rechnung wieder.
Und so war es heute ein Genuss, durch das Revier zu schlendern, alle paar Schritte mal stehenzubleiben und in die Luft zu kucken, bevor man gänzlich in sich ruhend zum nächsten Schritt ansetzt.