Die Maskenpflicht in Nürnberg ist ausgeweitet worden. Kurzer Abstecher ins Zentrum am Mittwoch: In der Innenstadt, wo in weiten Teilen schon länger MNS-Pflicht besteht, halten sich inzwischen alle daran!
Reichsquerpraktiker
Alle halten sich daran!
Ach so, außer denen natürlich, die ihr Falafel futtern. Und außer denen, die an irgendwas herumsüffeln. Ah, und natürlich außer den Damen und Herren Rauchern. Triftiger Grund! Und denen, die mit Maske einfach nicht telefonieren können. Und freilich auch denen, die ein Internet-Attest haben. Und denen, die keinen Bock haben. Oder die den Söderlappen vergessen haben. Und natürlich noch außer denen, die die Maske unter ihrem Aerosolzerstäuberzinken tragen. Und außer dem geifernden Reichsquerpraktiker vor der Sebalduskirche. Aber ansonsten ist’s echt vorbildlich. Da kannste echt nix sagen.
Dunkelspaziergang in Nämberch
Kurz vor dem totalen Ausgangsverbot (Johann Avocado und die zwangsgeimpften Hotspot-Hippies – MP3) schlendert es sich ziemlich relaxt durch die Hood in Nürnberg (Versuche von Ü40ern, cool zu klingen, scheitern eigentlich immer). Schon vor Monaten (Jahren?) ist diese Dame am Leipziger Platz vor dem griechischen Restaurant an was auch immer zerbrochen:
Würdelos gerupft harrt sie auf ein anständiges Begräbnis. Weiter, vorbei am Spielplatz Coburger Straße. Von manchen Halbstarken (sagt man das heute noch?) gerne auch „Verbotsplatz“ genannt. Noch nicht mal Deinen rauchenden Hund darfst Du da mitbringen:
Kids, die keinen Bock haben hier zu spielen, können sich ein paar Meter weiter wenigstens einen Kaugummi kaufen:
Oder ne Packung Rot-Händle ohne Filter, wenn sie hoch genug kommen (Daddys Perso liegt auf dem Flurschränkchen versteckt unter dem lila Bastkörbchen). Marktkonformer Dualbetrieb. Früh übt sich. Was Hänschen nicht lernt. Wenn ich mal groß bin.
Das Wohnviertel Nordostbahnhof ist in den 1920ern in der Ära des OB Dr. Hermann Luppe entstanden. Als Zwischenlager für prekär beschäftigte Scheinselbständigenliefermotorkraftfahrzeuge hatte Luppe es sicher nicht geplant. Wahrscheinlich würde er sich im Grab umdrehen. In das er 1945 gebombt wurde.
Erste Runde Bukarest…
Trotz meiner frühkindlichen Vergangenheit als fränkischer Flankenfürst geht mir der Fußball inzwischen ziemlich am Arm vorbei. Doch wie Bembers sagt: Kleine Jungs in Nürnberg werden Clubfans:
Sunst is irchendwann amol in deim Leb’n wos schiefgloff’n.
(Bembers)
So ist es auch bei mir. Du wächst in einer FCN-Familie auf. Und bleibst Clubfan, das wirst Du nicht mehr los.
Ich will mich auch gar nicht dagegen wehren. Zwar ist es so: Ich war seit Jahren nicht im Stadion. Ich schaue garantiert keine Sportschau. Denn wenn es irgendwas gibt, was garantiert verschwendete Lebenszeit ist, sind es Fußballerinterviews. Um meinen familiären Pflichten nachzukommen, reicht es völlig, mir den wöchentlichen Bomber-Manolo-Artikel vom Glubb-Blog reinzuziehen.
Und sonst ?
Gute Nachrichten für Freifunk Franken! Freifunk wird als gemeinnützig anerkannt. Wer mit dem Begriff Freifunk nichts anfangen kann: Hier geht’s zum Erklär-Bär-Video.
Und zum Abschluss noch ein Foto des Neptunbrunnens im Nürnberger Stadtpark. Aufgenommen mit dem fintenreichen Fernsprechgerät:
Natürlich schaut er zum Wasser. Hat er auch am Hauptmarkt getan, bevor er in den 1930ern dort entfernt wurde. Egal. Ist ja eh nicht das Original. Das steht in St. Petersburg. Wohin Nürnberg es 1797 an Zar Paul I. verschachert hat.
Nuff!