Aus dem Reisebus fotografieren

Wie ich auf einem Ritt durch die Alpen erfahren musste, ist das Fotografieren aus einem fahrenden Reisebus heraus eine echte Herausforderung.

Alpen busfahrt 1

Sich frei bewegen ist nicht. Der Bus gibt Route und Tempo vor. Du bist ein Teil des Soges.
Eine freie Standpunktwahl zu einem Motiv gibt es nicht. Nimm was Du siehst oder lass es bleiben.
Kurz am Motiv verweilen? Vergiss es. Jetzt oder nie! Nicht abgedrückt?

Ah, sorry – jetzt ist es zu spät!

Außerdem sorgt das Tempo des Fahrzeugs oft für unbrauchbar verwischte Bilder bei simplen Kameras. Unbrauchbar? Ach was, das ist gewollt! *hüstel*

Alpen busfahrt 2

Was also tun?

Am Besten die Kamera immer bereit halten. Ein gutes Motiv kündigt sich oft nur kurzfristig an. Kamera erst noch anschalten?

Oh, schade, jetzt ist es zu spät!


Und dann: Nicht lange zögern. Einfach abdrücken. Sobald Du beginnst nachdenken, ist es schon zu spät. Die Chance ist verpasst. Man stellt sich am besten schon darauf ein, dass nur jedes zehnte Bild irgendwie brauchbar ist. 10 Fotos für den Papierkorb, eines für das Blog:

Alpen busfahrt 4

Man mag das wegen irgendeiner Fotografenehre empört ablehnen, spricht diese Methode doch der Knipsperson den künstlerischen Anteil der Gestaltung ab. Knips trotzdem einfach darauf los, bis der Finger knirscht. Am Ende wird das meiste eh gelöscht.

Na und wenn man Glück hat, bleibt der Bus auch mal kurz stehen:

Alpen busfahrt 3

Auch wenn mich mein Kurztrip im Reisebus durch die bayerischen und österreichischen Alpen mit überschaubaren Ergebnissen zurück lässt – die nächste Chance kommt bestimmt – und dann heißt es wieder:

Spray and pray!