10 Jahre ist es hier, dass ich das letzte Mal auf den Chemnitzer Linuxtagen war. Letztes Wochenende war es wieder soweit. Nach unserer Anreise am Freitag Abend schauten wir uns natürlich erst mal die Stadt an, die ja 2025 europäische Kulturhauptstadt ist. Aber jo mei, was bitte wollen uns diese Lampions mitteilen?

Samstag früh waren wir pünktlich um 8 am Eingang. Das Gelände der Technischen Universität Chemnitz hat sich in 10 Jahren sehr verändert.
Mit rund 3000 Besuchern haben sich die Chemnitzer Linuxtage zu einem Höhepunkt im Kalenderjahr der Open-Source-Community gemausert.

Rund 100 Vorträge an beiden Tagen fanden in sechs Hörsälen statt. Die, die ich besucht habe, waren eigentlich alle hoffnungslos überfüllt:

Auf dem Floor waren führende Community-Linuxprojekte vertreten, aber auch auch kommerzielle Anbieter wie z.B. B1, Hetzner oder Thomas Krenn. Wie zu erwarten: Aus Nürnberg waren gut 20 Mitglieder der organisierten Open-Source-Szene vertreten. Zeit für ein Pläuschchen und für Erinnerung an „die guten alten Zeiten“. Hier mal ein Foto von den Linuxtagen von 2010 – Klaus Knopper (ja, der Knoppix-Klaus-Knopper) feiert 10 Jahre Knoppix:

Ich bin ja seit 20 Jahren ausschließlicher privater Linuxnutzer, meine Kenntnisse habe ich in einer 10er-Runde bei einem Quiz des Linux Professional Institute auf die Probe gestellt. Schwach gestartet, konnte ich mich bis Frage 8 auf den Spitzenplatz vorarbeiten, nach einem dramatischen Abfall kam am Ende Platz 5 heraus. Schlecht begonnen, schlecht beendet. Durchschnitt. Abtreten. Zum Trost gab es einen Lego-Pinguin:

Es gab ein paar hervorragende Vorträge, so der Vortrag über die Grundlagen der Netzwerkprotokolle:

Es bleibt bei so viel Fachverstand natürlich nicht aus, dass auch mal ein Vortrag eher, nun, naja, er fand eben statt… Es gab auch viele alte Hardware zu bestaunen wie ein altes DDR-Grafik-Tablet. Ein Hingucker war natürlich auch ein grimmig dreinblickender Marx aus dem 3D-Drucker, der sich dann (leider nicht im Bild) als Seifenblasen pustender Softie entpuppte:

Natürlich haben wir uns auch die Karl-Marx-Statue in Chemnitz (ehemals Karl-Marx-Stadt) angesehen:

Zu den Linuxtagen gehört auch die Linuxnacht am Samstag in der Bar Lokomov für informellen Austausch. So konnten wir auch den Chaostreff Chemnitz besuchen, der im selben Gebäude beheimatet ist.

Am Sonntag dann noch ein paar Vorträge und Gespräche. Und das wars. Heimfahrt. Hat riesigen Spaß gemacht!
Dem kann ich nur zustimmen. Schön war es, informativ und wundervolle Nerdkultur. Persönliches Highlight für mich war der Vortrag zu KI von Klaus Knopper und wie beispielsweise evilGpt ein und dieselbe Anfrage völlig (witzig) anders beantwortet als die KI davor, sich aber im Code in nur einer einzigen Zeile unterscheidet.
Chemnitz, Studistadt und in diesen Tagen Plattform für Tux, wir kommen wieder. LG Jos